Ausbau Dachgeschoss und Aufstockung eines ehemaligen Mehrfamilienhauses aus der Nachkriegszeit, Rottmannsbondestrasse 32, Binningen

Bestehende Bausubstanz
1948 bis 1949 wurde von einem Dr. Werner Jakob als Gesuchsteller und Verantwortlicher ein freistehendes Mehrfamilienhaus mit zwei 3 Zimmer-Wohnungen gebaut. Die beiden Wohnzimmer auf der Südwest-Seite sind mit einem Holzerker - verziert mit Engadiner-Sgraffiti - ausgestattet. Auf der Gartenseite ist den Esszimmern ein aufgeschütteter Sitzplatz, resp. im Obergeschoss eine Terrasse zugewiesen. Im Dachgeschoss bestand auf der Westseite ein ausgebautes Zimmer, die restliche Fläche war Estrich. .

Situation
Im Jahr 2013 übernahm eine junge Familie mit vier Kindern das kleine Mehrfamilienhaus und bewohnt es nun als Einfamilienhaus.

Projekt
Die Grundidee des Projektes war, aus der kalten Estrichfläche weiteren Wohnraum zu gewinnen. Die Aufteilung der Zimmer ist analog zu den beiden unteren Geschossen. Über den Wohn- und Esszimmern entstand ein grosser - von Fassade zu Fassade durchgehender - L-förmiger Raum. Über den Schlafzimmern entstanden zwei kleinere Räume, die als Arbeits- oder Gästezimmer genutzt werden. Diese Gewichtung der Räume ist auch in den drei Lukarnen auf der Strassenseite ersichtlich.
Auf der Gartenseite wurde anstelle des Ziegeldachs über der Terrasse des Obergeschosses eine zusätzliche Terrasse für das Dachgeschoss gebaut. Materiell entspricht diese Aufstockung der unteren Terrasse mit Betonplatte auf Stahlträger und Stützen. Der Zugang auf diese Terrasse musste aus baurechtlichen Gründen eher speziell gelöst werden. Da wegen der Aufschüttung aus der Bauzeit die zulässige Fassadenhöhe auf Niveau der neuen Betonplatte bereits erreicht ist, musste der Zugang als Quergiebel ausgelegt werden.
Im Dachgeschoss wurde die bestehende Nasszelle in ein kleines Bad umgebaut.
Weiter wurden im Erdgeschoss das Bad und die Küche aus dem Baujahr 1949 erneuert. Das Bad wurde mit den gleichen Materialien ausgestattet wie das ausgebaute Bad im Dachgeschoss. Bei der Küche wurde die Wand zum Esszimmer abgebrochen, was zu einer direkten räumlichen Beziehung zwischen Küche und Essen führte.